Léif Bierger,
Gläich ass nees Vältesdag, en Dag wou frësch verléifte – an nach ëmmer verléifte – Koppelen sech dacks Rouse schenken. Mee vu wou kommen déi Rousen eigentlech hir a wien stécht dohannert?
Der Fairtrade-Unterschied im Rosensektor
Jede 3. auf dem EU-Markt
verkaufte Rose stammt aus Kenia. Die Rosenproduktion dient dort als
Einkommensquelle für ungefähr zwei Millionen Menschen. Frauen machen einen
Großteil der Arbeitskräfte im Gartenbausektor aus. Die Arbeitszeiten liegen oft
zwischen 8 und 12 Stunden und bringen kaum 1 Dollar pro Tag ein. Im Gegensatz
zur weit verbreiteten Annahme, ist die die Umweltbilanz von Rosen aus südlichen
Ländern besser als die solcher Rosen, die in Europa angebaut werden. Die
afrikanischen Rosen gedeihen unter optimalen klimatischen Bedingungen, während
sie in Europa in beheizten Gewächshäusern und unter künstlichem Licht gezüchtet
werden.
Die Valentine Growers Co. Ltd,
nördlich von Nairobi, Kenia, ist seit 2005 Fairtrade-zertifiziert und
exportiert jährlich 27 Millionen Rosen, die auf einer Fläche von über 500 ha
angebaut werden. Eine der dort angestellten Blumenarbeiter und -arbeiterinnen
ist Jacinta Wanjira Muiga, die seit 14 Jahren auf der Blumenfarm
beschäftigt ist und jeher von den Vorteilen des Fairtrade-Systems profitiert. Dazu
gehört u.a. die Fairtrade-Prämie – ein Betrag, der den
Produzentenorganisationen zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis ausgezahlt und
in soziale Projekte vor Ort investiert wird. Bei den Valentine Growers wurde
diese bisher vor allem für eine saubere Wasserversorgung, kostenlose oder
subventionierte medizinische Versorgung, Schulbildung für Kinder und einen
humanitären Notfallfonds eingesetzt.
Auch Jacinta sind diese Projekte
zugute gekommen: „Valentine Growers hat mir geholfen meine Kinder
auszubilden, da sie vom Gymnasium bis zur Universität finanziell unterstützt
wurden. Ich konnte auch eine Hochschule besuchen und habe jetzt ein
Catering-Zertifikat, was bedeutet, dass ich zusätzliches Geld verdienen kann.
Ich bekam Zugang zu einem Kredit, mit dem ich einen Wassertank und eine
Gasflasche kaufen konnte. Dadurch ist mein Leben viel besser geworden, und ich
habe Pläne, in Zukunft Land für meine Familie zu kaufen."
Aktuell
müssen die Valentine Growers sich neben zahlreichen anderen Produzentenorganisationen
weltweit den neuen Realitäten der Covid-19-Pandemie stellen, Blumenfarmen in Ostafrika sind
dabei mit am stärksten von der Krise betroffen. Viele von ihnen stehen durch
unterbrochene Lieferketten und abgeschottete Märkte vor großen Herausforderungen.
Der Auftragsfluss ist gering, was häufig zu zeitweiligem Zwangsurlaub führt.
Steigende lokale Lebensmittelpreise erschweren es den Arbeitern sich und ihre
Familie bei fehlendem Einkommen angemessen zu versorgen.
Fairtrade
International reagierte bereits im März 2020 auf die Krise, indem die
flexiblere Nutzung der Fairtrade-Prämie zur Deckung der Lebensmittelkosten für
die Arbeiter sowie für die Anpassung des Arbeitsumfeldes an die neuen
Hygienerichtlinien beschlossen wurde. Bei den Valentine Growers wurden davon
Lebensmittelpakete bestehend aus Grundnahrungsmitteln wie Speiseöl, Reis und
Mehl, sowie Schutzausrüstungen, Masken und Händedesinfektionsmittel für die
Arbeiter in den Gewächshäusern und die eigene Krankenstation der Farm finanziert.
Für ihr starkes Engagement wurde
Valentine Growers Co. Ltd im Jahr 2020 mit dem International Fairtrade Award in
der Kategorie Hired Labour Organization ausgezeichnet.
Besonders in Krisenzeiten ist es
wichtiger denn je sich gemeinsam solidarisch gegenüber den Produzenten und
Arbeitern im globalen Süden zu zeigen. Es steht in der Macht jedes einzelnen
Konsumenten die Helden unserer Lieferketten zu unterstützen.
Scannen Sie den QR-Code und entdecken Sie weitere
Infos & das Video „Les roses Fairtrade“.
Source : ONG Fairtrade Lëtzebuerg /www.fairtrade.lu / info@fairtrade.lu